Im Salzburger Tennengau - am Fuße des Tennengebirges - liegt die malerische Kleinstadt Abtenau. Auf 1.100 Metern Seehöhe hat die ehemalige Biochemikerin Renée Schröder einen Hof bezogen und lässt hier Kräuter wachsen, deren Inhaltsstoffe auch in Heupackungen ihre Wirkung entfalten. Maggie Entenfellner bäckt Roggensauerteigbrote mit Wirt Toni Gschwandtner. Und Fiaker-Fahrer Werner Lanner kommuniziert auf liebevolle Weise mit seinen Norikern. 40 Jahre forschte Renée Schröder als Biochemikerin an der Uni Wien, in der Pension entdeckt sie eine neue Leidenschaft: Wilde Kräuter und ihre Wirkung. Rund 8 ha wilde Wiesen bewirtschaftet sie nun auf ihrem Kräuterhof. Diese mäht sie nicht wie die meisten Bauern mehrmals im Jahr, sondern nur alle zwei Jahre. Das macht Renée mit Absicht. Denn so entwickeln die Kräuter und das Heu mehr gesunde Inhaltsstoffe. Die von ihr hergestellten Heupackungen stammen von einem Rezept von Pfarrer Kneipp, dem Naturheilkundler aus dem 19. Jahrhundert, der vor allem für seine Kaltwassertherapie bekannt ist. Ihre Mitarbeiterin Elisabeth Moisl ist Abtenauerin und arbeitet sich heute mit der Spitzhacke zur wirkungsvollen Wurzel der Beinwell vor, die auch unter den Namen Beinwurz, Heilwurzel oder Wallwurz bekannt ist. Das darin enthaltene Allantoin ist für die Kallus-Bildung zur Knochenheilung wichtig und wird hier am Hof zu Salben verarbeitet. Seit seiner Kindheit arbeitet Werner Lanner mit den Pferden, ein Leben ohne die Vierbeiner kann er sich nicht vorstellen. Noriker sind gemütlich, genügsam und stark - die idealen Arbeitspferde. Werner hat sich auf Kutschenfahrten spezialisiert, die älteste Kutsche in seinem Besitz ist um 1900 gebaut worden. Heute spannt Werner die Geschwister Lotte und Hektor vor die Kutsche. Gemeinsam können sie 2,5 Tonnen ziehen – heute geht es aber gemütlich zu, denn diesmal sind neben Werner keine Gäste mit an Bord. Toni Gschwandtner - ein Eigenbrötler, der gerne Brot bäckt. Hoch oben auf seinem Hof mit Blick auf die kleine Stadt Abtenau lebt und arbeitet der Wirt seit dem Jahr 2000. Seither bewirtet er dort seine Gäste, räuchert Speck und bäckt sein eigenes Brot. Maggie Entenfellner unterstützt ihn beim Kneten und Einschießen der Brotlaibe. Die beiden kochen auch ein "Tennengauer Muas", eine einfache wie rustikale Speise aus dem Salzburger Land. Mehl, Wasser oder Milch, etwas Salz sowie Fett sind die Zutaten. Das Gericht ist vor allem: Energielieferant. Früher wurde es auf den Bauernhöfen gerne schon zum Frühstück verzehrt - damit war garantiert, dass genügend Power für das Tagwerk auf den Feldern und im Wald vorhanden war.